Als die Person, die die Frage heute eingebracht hat, darfst du dich anschließend bei den „Resonanzen“ zurücklehnen und dich von den Assoziationen der Gruppe beschenken lassen. Wenn du magst, mach dir Notizen. Es kann hilfreich sein, das die fragestellende Person in dieser Phase den eigenen Bildschirm ausschaltet, um ganz bei sich zu sein.
Vielleicht hilft es euch, die Frage in den Chat zu schreiben, um sie im Blick zu behalten.
Die hostende Person ist nun an der Reihe, eine Methode zur Bearbeitung der Frage zu wählen. Dies kann auch mit einem kurzen Stimmungsbild der Gruppe passieren. Es geht in dieser Runde nicht um die Beantwortung oder Lösung der Frage, sondern eher um eine Vertiefung oder Erweiterung. Hier findest du einige Methoden-Vorschläge dazu.
Resonanz-Runde
Wir teilen miteinander, welche Resonanz die Frage in uns auslöst. Dabei geht es vor allem um die emotionale Resonanz.
Wie nah oder fern bin ich selbst dieser Frage und wie relevant ist sie für mich? Welches Gefühl löst die Frage oder das Erzählte bei mir aus? Habe ich mit der Frage schon meinen Frieden gefunden? Was ist meine spontane Reaktion auf das Gehörte?
Teilt eure Resonanz auf die Frage des Tages.
Mögliche Einstiegsfrage: Welche Gefühle löst die Frage in dir aus?
Mögliche Vertiefungsfrage: Welche innere Regung oder welchen Impuls nimmst du wahr bei der Betrachtung der Frage?
Die Frage hinter der Frage
Wir legen Fragen dazu, die wir zu der Ausgangsfrage assoziieren. Dabei können Denkblockaden gelöst und die Frage erweitert oder vertieft werden.
Bei dieser Methode stellen wir ausschließlich Fragen – viele Fragen. Keine davon wird beantwortet. Wir schicken sie wie Seifenblasen auf die Reise und die fragestellende Person kann sie an sich vorbeifliegen lassen. Vielleicht verfängt sich die eine oder andere Frage.
Mögliche Satzanfänge: Wer ist eigentlich…? Was wäre wenn …? Was heißt …? Welche …? Wohin …?
Mögliche Vertiefung, wenn der erste Schwall Fragen versiegt: Lasst uns noch einen kurzen Moment still sein und auf die leisen Stimmen hören. Welche Frage will dann noch gestellt werden?
Profiteur*innen
Wer profitiert eigentlich (am meisten) von der Beantwortung der Frage? Wie sähe die optimale Lösung für diese Person aus? Wer profitiert am meisten davon, wenn die Frage nicht beantwortet wird?
Dabei ist es nicht relevant, die korrekten Fakten zu kennen. Wir fantasieren uns möglichst konkrete Personen und beschreiben, was die Beantwortung der Frage für sie verändert hat. Dies können ganz verschiedene Personen und Lösungen sein. Die Lösungen müssen nicht zur Zufriedenheit aller und noch nicht mal konstruktiv sein.
Möglicher Einstieg: Beschreibe eine Lösung für eine konkrete Person.
Mögliche Vertiefung: Nimm dir noch einmal dieselbe Person und beschreibe eine ganz andere Lösung.
Assoziationen oder Bilder
Hierbei geht es nicht um Logik oder Verstand. Wir beschreiben ein Bild oder eine Assoziation, die uns bei der Frage in den Sinn kommt, ohne etwas deuten oder erklären zu müssen. Das kann sehr abstrakt sein, oder sich konkret auf die beschriebene Situation beziehen.
Mögliche Einstiegsfrage: Welche Assoziationen, Metaphern oder Bilder löst die Frage bei dir aus?
Mögliche Vertiefungsfrage: Welche weiteren Assoziationen oder Bilder siehst du jetzt vor deinem inneren Auge? Wenn das Bild zur Szene wird, was verändert sich dann?
Hypothesen/ Phantasien entwickeln
Aus der Haltung heraus: Die Lösung liegt im System, beschreiben wir in Form von Hypothesen und möglichst im Konjunktiv unsere Wahrnehmungen und Phantasien zu der Frage. Dies geschieht in einer Haltung, hilfreiches Feedback zu servieren wie ein Kellner, ohne Anspruch darauf, alles verstanden zu haben und die beste Lösung zu kennen.
Mögliche Satzanfänge: Möglicherweise… Es könnte sein, dass… Eventuell… Vermutlich…
Mögliche Vertiefungen: Wenn nichts davon hilfreich ist, könnte eine weitere Idee sein,…